Kirche "Zu unserer lieben Frauen"
Gaildorfer Pfarrkirche bis 1433
Der Gaildorfer Ortsteil Münster wurde erstmals 1285 schriftlich erwähnt. Siedlung und die Kirche „Zu unserer lieben Frauen“ sind aber deutlich älter. Bis 1433 war die Kirche die Pfarrkirche für Gaildorf. Danach verlor sie ihre Rechte zugunsten der Gaildorfer Stadtkirche. Sie blieb aber weiterhin bis zum Ende des 17. Jhds. die Totenkirche für Gaildorf.
Der Kirchenbau besteht aus einem spätgotischen Kirchenschiff des ausgehenden 15. Jahrhunderts mit Kreuzrippengewölbe des Turmes im Erdgeschoss. Fenster im romanischen Stil sind im Turm verbaut und geben diesem ein eigenes Flair.
Jugendstil-Innenausstattung von Martin Elsaesser
Bekannt ist die Kirche für die Innenausstattung durch Martin Elsaesser. Dieser württembergische Architekt gestaltete den Innenraum 1914 nach den Vorstellungen des ausgehenden Jugendstils. Als Schüler von Theodor Fischer und Paul Bonatz hat Elsaesser sich auf mittelalterliche Bauformen konzentriert, diese aber modern interpretiert. Zur Zeit des Umbaus dieser Kirche war Elsaesser Professor für Entwerfen und mittelalterliche Baukunst an der Technischen Hochschule Stuttgart.
Den Chorraum dominiert die auf einer Empore stehende Orgel. Sie wurde als Opus Nummer 609 von den Gebrüdern Link aus Giengen an der Brenz erbaut. Die Pläne für das Äußere der Orgel stammen ebenfalls von Martin Elsaesser.
Kirche geöffnet
In der Kirche in Münster finden regelmäßig Gottesdienste statt. Außerhalb der Gottesdienstzeiten kann die Kirche besichtigt werden.Einen Schlüssel erhalten Sie bei Dagmar Zienert, Evangelische Kirchenpflege Gaildorf und Münster, 07971 978 94 30.