Ausstellung: 375 Jahre Maientag

Ausstellung: 375 Jahre Maientag

Location:
Museum im Storchen, Wühlestraße 36, 73033 Göppingen
Datum:

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Endlich Maientag! Sehnsüchtig fiebern Groß und Klein, Alt und Jung, dem verlängerten Festwochenende entgegen, das als Höhepunkt im Jahreslauf der Stadt Göppingen gelten kann. Über Generationen hinweg feiern die Göppingerinnen und Göppinger ihren Maientag. Es ist ein Fest, das verbindet und Identität stiftet. Festumzug, Musik und fröhliches Treiben bereiteten einst und jetzt große Freude und haben schöne Erinnerungen hinterlassen. Dabei ist der Maientag 2025 ein besonderer, jährt sich doch heuer das Fest, das vor 375 Jahren nachweislich das erste Mal gefeiert wurde.


Was als Friedens- und Dankfest begann, hat sich bis heute zum Göppinger „Nationalfeiertag“ entwickelt. Am 11. August 1650 wurde erstmals ein Maientag zelebriert. Mit diesem ersten nachweisbaren Maienfest wurde das Ende des für Göppingen und das ganze Land so verheerenden Dreißigjährigen Krieges begangen. Dabei spielten von Anfang an die Kinder eine zentrale Rolle: Sie führten den Festzug zum Dankgottesdienst in die Oberhofenkirche an und sie wurden schließlich mit Brot beschenkt. Damit trat bereits damals der wesentliche Charakter des Fests zutage, der für die nächsten Jahrhunderte prägend sein sollte. Ähnlich wie in anderen württembergischen und schwäbischen Städten wurde der Göppinger Maientag vornehmlich als Schulfest gefeiert. Erst später wandelte er sich dann zum Volksfest.


Das Städtische Museum im Storchen nimmt das 375. Jubiläum des Göppinger Maientags zum Anlass, eine Sonderausstellung zum Thema zu zeigen. Die Schau spannt einen breiten Bogen von den Anfängen im 17. Jahrhundert bis hinüber in unsere Gegenwart. Neben Archivalien, Dokumenten, Objekten und Fotos lassen nicht zuletzt Filme die Geschichte des Maientags lebendig werden. Die Ausstellung führt die tiefe Verankerung des Maienfests in der Göppinger Stadtgesellschaft vor Augen und beleuchtet die Traditionen, die das Fest bis heute prägen.

Auch schwierige Zeiten werden nicht ausgeblendet, sondern kritisch betrachtet. So vereinnahmten beispielsweise die Nationalsozialisten den Maientag umgehend, als sie an die Macht gekommen waren. NS-Institutionen und NS-Ideologie instrumentalisierten das Fest und missbrauchten es in ihrem Sinne. Der Zweite Weltkrieg ließ den Maientag schließlich ausfallen, wie bereits zuvor der Erste Weltkrieg und seine Folgen. Doch auch in den vorangegangenen Jahrhunderten wurde so mancher Maientag durch Kriege, Krisen oder Katastrophen verhindert.


Der Maientag war in seiner langen Geschichte immer auch Spiegel des Zeitgeists und somit nie ganz frei von politischen und tagesaktuellen Untertönen. Obwohl demgegenüber immer die Tradition betont wurde, war doch zugleich der stete Wandel charakteristisch für den Maientag – einmal mehr begegnen sich hier Vergangenheit und Gegenwart des Fests und weisen in seine Zukunft.

Lage & Kontakt

Museum im Storchen
Wühlestraße 36
73033 Göppingen

Veranstalter: Archiv und Museen

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