Stolpersteine für Lina Möck, Juliette Kaechelé und Emilie Pfeifer
- Location:
- Denk-Zeichen e. V., Schelztorstraße 42, 73728 Esslingen am Neckar
- Datum:
- 26. Mai 2025
"Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung"
Organisiert durch den Esslinger Verein Denk-Zeichen e. V. werden neue Stolpersteine in Esslingen verlegt:
Lina Möck
9:30 Uhr, Hindenburgstraße 38
Die Stolpersteinverlegung erfolgt durch den Künstler Gunter Demnig.
Lina Möck wurde am 21. Dezember 1919 in Esslingen geboren. Sie war das erste vonvier Kindern des Metzgermeisters Konrad Möck und seiner Ehefrau Luise. In früher Kindheit erkrankte sie an Hirnhautentzündung, die zu einer schweren geistigen Behinderung führte. Am 30. August 1927 wurde das Mädchenin die Anstalt Stetten aufgenommen. Die Eltern, insbesondere die Mutter, besuchten ihr Kind häufig und regelmäßig, auch verbrachte Lina oft die Ferien zu Hause in Esslingen. Am 18. September 1940 wurde sie mit 59 anderen behinderten Frauen und einem Mann nach Grafeneck deportiert und ermordet. Sie wurde 21 Jahre alt.
Juliette Kaechelé
10:30 Uhr, Hindenburgstraße 24
Die Stolpersteinverlegung erfolgt durch den Künstler Gunter Demnig.
11:15 Uhr, Plochinger Straße 124
Juliette Kaechelé wurde am 20.11.1920 in Saint-Marie-Aux-Mines (Elsass) geboren. Von November 1940 bis Dezember 1941 lebte sie als französiche „Zivilarbeiterin“ in Esslingen. Zunächst arbeitete sie mit Zwangsarbeiter:innen aus Belgien, Frankreich, Kroatien und der UDSSR in der württembergischen Baumwollspinnerei in Esslingen-Brühl, ab Februar 1941 bei der Metallwarenfabrik Mack in Esslingen. Im Juli 1941 organisierte und leitete sie zwei Versammlungen von elsässischen Arbeiter:innen. In diesem Zusammenhang wurde sie denunziert und im Dezember1941 wegen „kommunistischer Umtriebe“und „Aufruf zum Widerstand“ gegen die deutsche Besatzung im Elsass an ihrem Wohnort in der Plochinger Straße 124 verhaftet. 1942 wurde sie durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, am 2. Oktober 1942 in Berlin-Plötzensee enthauptet.
Zu Juliette Kaechelé findet um 18:30 Uhr ein Vortrag im Stadtmuseum im Gelben Haus, Hafenmarkt 7, statt.
Emilie Pfeifer
17:30 Uhr, Grabbrunnenstraße 10
Emilie Pfeiffer wurde am 21. Juli 1918 in Esslingen geboren. Emilie war das dritte Kind des Schlossers Georg und seiner Frau Susanne. Emilie Pfeiffer arbeitete im Jahr 1939 in einer Esslinger Elektro-Großhandlung als Packerin, als sie straffällig wurde und eine Haftstrafe im Frauengefängnis Gotteszell, Schwäbisch Gmünd verbüßen musste. Der Grund fürdie Strafe ist nicht bekannt. Von Gotteszell wurde sie ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verbracht, wo sie im Februar 1942 starb. Vermutlich wurde sie ein Opfer der „Aktion 14f13“. Die „Aktion 14f13“ im Sprachgebrauch der Nazis, betraf die Selektion und Tötung von als „krank“, „alt“ und „nicht mehrarbeitsfähig“ betitelten KZ Häftlingen.
Uhrzeit: ab 9:30 Uhr