Bahnhof Herrenberg
Schlossberg
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Jerg Ratgeb Skulpturen- und Lehrpfad
Um 1480 – 1526 schuf der Maler und Bauernkriegskanzler Jerg Ratgeb den Herrenberger Altar. Das Werk befindet sich heute in der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart und zählt zu den bedeutendsten Arbeiten der Kunst Anfang des 16. Jahrhunderts. Ratgeb war am Bauernkrieg beteiligt, nicht zuletzt weil seine eigene Frau Leibeigene war. Als eine der wenigen führenden Figuren des Aufstands wurde er zum Tode verurteilt und in Pforzheim durch Vierteilung hingerichtet.
Revolutionär ist ebenfalls seine Kunst, die nicht nur auf der Höhe ihrer Zeit war – man bedenke nur die neuartige, kühne Perspektive sondern auch ungemein gesellschaftskritisch auftrat.
Ratgeb ist als bemerkenswerte Figur seiner Zeit alle Erinnerung wert. Aus diesem Grund hat sich eine Bürgergruppe des Projekts angenommen, das Gedächtnis Ratgebs durch einen Skulpturenpfad zu pflegen. Hierfür wurden zeitgenössische Künstler eingeladen, einen Beitrag zu leisten. Weitere Arbeiten zum Teil aus Nachlässen kamen hinzu, so dass ein
außergewöhnliches künstlerisches Niveau erreicht werden konnte. Der Skulpturenpfad ist zugleich ein Lehrpfad. Die Besucher bekommen dabei einen Einblick in die unterschiedlichen bildhauerischen Materialien und Techniken, welche die Bildhauer aus Baden-Württemberg und darüber hinaus angewandt haben.
Der Jerg Ratgeb Skulpturenpfad beginnt am Herrenberger Bahnhof und entwickelt sich fast gradlinig bis auf den Schlossberg. Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich die erste Skulptur von I. Hartlieb Obsession, über die Bahnhofs Straße und die Horber Straße geht es entlang an vier weiteren Skulpturen in die Altstadt von Herrenberg hinein. Über die Bronngasse führt der Pfad zum Marktplatz, von dort geht es am Oberamt vorbei hinauf zur Stiftskirche, wo sich der Ratgeb-Altar von Lutz Ackermann befindet. Zwischen den Stadtmauern entfaltet der Pfad an weiteren 12 Skulpturen sein Thema und endet schließlich mit einer Skulptur von H. Ehrath am Schlosskeller.